Veränderung

Es ist Donnerstag und in der Welt und in Deutschland scheint sich etwas zu verändern.

Noch letzte Woche hat man Witze gerissen über die Situation - inzwischen ist es diesbezüglich etwas ruhiger geworden. Die doch extrem wirkende Lage in Italien mit dem kompletten Runterfahren des öffentlichen Lebens scheint nachdenklich zu machen. 

Aber zumindest der Klopapier-Witz funktioniert noch immer:

Unbekannte Quelle


Bereits am 04.03. hatte Israel die Einreisebestimmungen verschärft und praktisch niemanden mehr ins Land gelassen. Als hätten wir das geahnt, hatten wir bis dahin immer noch keine Entscheidung über unseren jährlichen Trip nach Israel getroffen. Jetzt hat man uns die Entscheidung abgenommen. 

Internetveröffentlichung am 04.03.20

Der Nahverkehr deutete an, dass kommende Woche die Nahverkehrsverbindungen nach und von Hamburg spürbar eingeschränkt werden. Ich bin in den letzten Tagen allerdings mit dem Auto gefahren. Wenn auch mehr aus Bequemlichkeit und weil ich letzten Freitag selber mit Schnupfen zu kämpfen hatte und damit drei Tage gut beschäftigt war (da aber ohne Fieber, machte ich mir keine Sorgen). Ob es an den Frühjahrsferien in Hamburg lag oder doch schon an etwas anderem? - Jedenfalls verlief die Anfahrt nach Hamburg absolut entspannt und in noch nicht einmal 50 Minuten war ich in der Hafen-City.

In Niedersachsen verkündeten die Unis und einige Schulen, dass sie ab kommenden Montag den Betrieb einstellen werden. Das kam sehr überraschend. Jedenfalls für mich.

Zuhause juxten Christina und ich, das Schleswig-Holstein da wohl niemals folgen wird. Aber so ganz sicher waren wir uns da auch nicht mehr. Bleibt es wirklich bei diesen Einzelentscheidungen weniger Bundesländer?

Bereits gestern vermeldete die LZ die ersten Absagen öffentlicher Veranstaltungen. Morgen will der DFB tagen und die Spiele der nächsten Zeit bewerten, nachdem schon diese Woche einige (DFB-Pokal?) Spiele vor leeren Tribünen - wie in Paris am Mittwoch - stattfanden. Aber die meisten Bürger sind noch verhalten - Man "will abwarten".

LZ 11.03.20 - Erste Absagen von Veranstaltungen im Landkreis



LZ vom 11.03.20 - Titel

LZ 11.03.20 - In Deutschland ist man sich noch nicht einig. Aber Händeschütteln ist schon seit letzter Wochen nicht mehr "modern"

LZ 11.03.20 - Die Chinesen verkünden schon den "Sieg" - zu früh?

Auf NDR gibt es seit einer Woche einen täglichen Corona-Podcast um 14.00 Uhr mit dem Virologen der Charité in Berlin - Christian Drosten - der von einer amerikanischen Kollegin erzählte, die ihm gestern einen Bericht über eine "Literatur-Analyse" von Maßnahmen der "Grippe-Epidemie 1918-20" (der "Spanischen Grippe") zugeschickt hat. Daraus konnte man ableiten, dass die Städte (in den USA), die drastische Isolierungsmaßnahmen durch Schul-, Behörden und Arbeitsstättenschließungen durchgeführt hatten, damit positiv spürbare Folgen für den Krankenstand erreichten. Das ließ ihn aufhorchen und seine Meinung zu "Schulschließungen" neu definieren.

Da wird also sicher noch was kommen (Christian Drosten berät die Bundesregierung).

In der Firma war Corona zwar auch ein Thema - aber viel mehr beschäftigte uns das Hochwasser im Hafen. Wir wuschen uns - wie jetzt bereits seit knapp zwei Wochen - mehrmals am Tag die Hände (desinfizierten auch gerne mal mit anti-bakterieller (!) Handseife) und hielten Distanz. Mehr aber noch nicht. Die Meldungen im Intranet waren bis dahin noch unkritisch.

Trotzdem fing es jetzt schon an, dass die ersten Firmen-Termine abgesagt wurden. Der Vertrieb war praktisch der erste, der seinen Mitarbeitern empfahl, die Termine der kommenden Wochen (!) abzusagen, zu verschieben oder alternativ durchzuführen. Das führte u.a. dazu, dass ich um einen Termin am nächsten Dienstag in München herumkommen sollte. Worüber ich gerade nicht unglücklich bin. Aber das sollte nicht die letzte Stornierung bleiben.

Bis Freitag sind alle Termin bis Mitte April abgesagt worden.

Am Abend hatten wir dann nochmal - für wie lange dann nicht mehr? - unsere OV Sitzung.  Der Bundes- und Landesverband gingen jetzt schon langsam dazu über, große Versammlungen und Sitzungen (z.B. die Landesdelegierten-Konferenz im April) abzusagen. Auch der Kreisverband sagte für nächste Woche alles ab und verwies auf Telefonkonferenzen. Wir selber reagierten auch entsprechend und verschoben eine Vortragsreihe über "Blühwiesen-Konzepte" auf unbestimmte Zeit.

Am Abend gingen wir aber noch davon aus, das unsere nächste Sitzung im April sicher stattfinden kann.

Trotzdem blieb ein seltsames Gefühl nach diesem Tag.

Morgen wird Freitag, der 13. sein. Was mag dieser Tag bringen?




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